Definition:

Der BGM-Prozess beschreibt den systematischen Ablauf des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Ziel ist es, betriebliche Strukturen, Abläufe und das Verhalten von Mitarbeitenden so zu gestalten, dass Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit langfristig erhalten und gefördert werden.

Ein wirksames BGM folgt dabei einem klaren Kreislauf aus Analyse, Planung, Umsetzung und Evaluation – dem sogenannten PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act).

 

Ursprung & Hintergrund:

Der BGM-Prozess basiert auf Prinzipien der Organisationsentwicklung und des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Seine Wurzeln liegen im klassischen Arbeitsschutz und in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), die in den 1980er-Jahren als Reaktion auf steigende Krankheitszahlen und psychische Belastungen eingeführt wurde.

Während die BGF vor allem Maßnahmen auf Mitarbeiterebene (z. B. Bewegungskurse, Ernährungsworkshops, Stressmanagement) umfasst, geht das BGM weiter: Es integriert Führung, Strukturen, Kommunikation und Unternehmenskultur.

Dadurch wird Gesundheit nicht als Einzelmaßnahme, sondern als strategischer Bestandteil des Unternehmensmanagements verstanden – mit direktem Bezug zu wirtschaftlichen Kennzahlen und zur Gesundheitskultur.

 

Die Phasen des BGM-Prozesses:

  1. Analyse – Wo stehen wir?

Zu Beginn werden Daten gesammelt, um Belastungen, Ressourcen und Handlungsfelder zu identifizieren.

Dazu gehören:

  • Objektive Daten: Krankenstand, Fehlzeitenanalyse, Altersstruktur, Unfallstatistiken.
  • Subjektive Daten: Mitarbeiterbefragungen, Gesundheitszirkel oder Interviews.
  • Rechtliche Daten: Ergebnisse der Psychischen Gefährdungsbeurteilung (GBU Psyche).

Diese Bestandsaufnahme schafft Transparenz und bildet die Grundlage für die strategische Planung.

 

  1. Planung – Was wollen wir erreichen?

In dieser Phase werden Ziele und Maßnahmen entwickelt. Wichtig ist, dass sie SMART formuliert sind (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert).

Typische Schwerpunkte:

  • Förderung von Bewegung, Ernährung oder mentaler Gesundheit.
  • Aufbau von Prävention als strukturellem Bestandteil des Unternehmens.
  • Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitenden.

Hier wird häufig ein Steuerungskreis oder Gesundheitszirkel eingerichtet, der den Prozess begleitet und Beteiligung sicherstellt.

 

  1. Umsetzung – Wie setzen wir um?

Die geplanten Maßnahmen werden in den Arbeitsalltag integriert. Dabei gilt: Qualität vor Quantität. Einzelaktionen ohne System verpuffen oft, während ganzheitliche Programme nachhaltige Wirkung entfalten.

Beispiele:

  • Workshops und Seminare zur Gesundheitskompetenz.
  • Einführung von Bewegungs- oder Entspannungsangeboten.
  • Führungskräfte-Trainings zur Gesunden Führung.
  • Projekte zur Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie.

Die Umsetzung wird durch interne Kommunikation, Feedback und ggf. externe Fachpartner unterstützt.

 

  1. Evaluation – Was wirkt?

Die Wirkung der Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und bewertet (siehe Evaluation im BGM).

Hier geht es um:

  • Zielerreichung: Wurden die geplanten Kennzahlen erreicht?
  • Teilnahme & Akzeptanz: Wie bewerten Mitarbeitende die Maßnahmen?
  • Wirtschaftlichkeit: Lässt sich ein Return on Prevention oder sogar ein Return on Health nachweisen?

Die Ergebnisse fließen in die nächste Planungsrunde ein – so entsteht ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der das BGM lebendig hält.

 

Bedeutung im betrieblichen Kontext:

Ein strukturierter BGM-Prozess sorgt dafür, dass Gesundheitsmaßnahmen zielgerichtet, messbar und nachhaltig sind. Unternehmen profitieren auf mehreren Ebenen:

Ohne klaren Prozess bleibt Gesundheitsmanagement Stückwerk. Mit System wird es zum festen Bestandteil einer modernen, gesunden Arbeitswelt.

 

Verbindung zu Health Rockstars:

Wir begleiten Unternehmen entlang des gesamten BGM-Prozesses – von der Analyse bis zur Evaluation. Mit unseren Workshops, Gesundheitszirkeln und Impulsvorträgen schaffen wir Strukturen, die wirken, und Formate, die begeistern.

BGM-Prozess heißt: Gesundheit managen – mit System und Wirkung.