Definition:
Verhältnisprävention umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die äußeren Bedingungen und Strukturen so zu gestalten, dass Gesundheit gefördert und Risiken reduziert werden.
Im Gegensatz zur Verhaltensprävention, die auf individuelles Verhalten abzielt, wirkt Verhältnisprävention systemisch und nachhaltig auf das Arbeitsumfeld.
Ursprung & theoretischer Hintergrund:
Der Begriff ist zentral in der Arbeitsmedizin und Betrieblichen Gesundheitsförderung und spielt eine tragende Rolle im Präventionsgesetz (§ 20 SGB V).
Er orientiert sich an der Erkenntnis:
„Nicht nur Menschen müssen sich an die Arbeit anpassen – Arbeit muss auch gesund gestaltet sein.“
Bedeutung im betrieblichen Kontext:
Verhaltensprävention Verhältnisprävention
Ebene Individuell Strukturell
Fokus Verhalten ändern Bedingungen verändern
Beispiele Rückenschule, Stressbewältigungskurse Ergonomische Arbeitsplätze, Pausenkultur
Reichweite Nur Teilnehmende an Maßnahmen Alle Mitarbeitenden profitieren
Nachhaltigkeit Oft kurzfristig Langfristige Wirkung auf das System
Verhältnisprävention ist besonders wirksam, weil sie die Gesundheitsbelastungen an der Wurzel adressiert.
Beispiele für Verhältnisprävention:
- Arbeitsorganisation: Schichtpläne, die Erholung ermöglichen
- Arbeitsplatzgestaltung: Ergonomische Möbel, Lichtkonzepte
- Führungskultur: Psychologische Sicherheit, wertschätzende Kommunikation
- Betriebliche Rahmenbedingungen: Gesunde Verpflegung, Bewegungsmöglichkeiten, Lärmschutz
Verbindung zu Health Rockstars:
Wir setzen in unseren Programmen bewusst auf Verhältnisprävention:
- Gesundheit entsteht nicht durch Einzelleistungen – sondern durch Systeme, die Menschen unterstützen.
- Von gesunder Pausenkultur bis zur Führungskräfteentwicklung: Wir gestalten Rahmenbedingungen, die Gesundheit fördern.
